In der fünften Folge von Heimatenergie gibt es zu Beginn wie immer Neuigkeiten aus Thüringen von Bastian Stein und Thomas Gottweis.

Das erste kalte Nahwärmenetz in Thüringen.

Das erste sogenannte kalte Nahwärmenetz Thüringens ist am Samstag in Werther im Landkreis Nordhausen in Betrieb gegangen. Es versorgt künftig 33 Wohnhäuser klimafreundlich mit Wärme und Strom. Die Technik funktioniert wie ein Kühlschrank, nur umgekehrt. Bodenwärme wird mithilfe eines Gemischs eingesammelt und Häuser werden damit geheizt. Bodentemperaturen zwischen fünf und 18 Grad Celsius genügen, um mit einer Wärmepumpe zu heizen. Der Betreiber ist die Energiegenossenschaft Helmetal. Mit der neuen Technik werden 247 Megawattstunden (MWh) Energie und 50 Tonnen CO2 pro Jahr eingespart und dauerhaft stabile Preise sichergestellt. Die Gebäude können im Sommer auch gekühlt werden, die überschüssige Wärme wird dann in das Kollektorfeld abgeleitet. Insgesamt rund 330.000 Euro hat die Bürgerenergiegenossenschaft Helmetal laut Ministerium in das Projekt investiert.Netz liegt knapp unter der Erde. Ein tiefes Bohrloch ist nicht nötig. Das kalte Nahwärmenetz liegt nur einen Meter unter der Erde – hat aber eine Fläche von 8.000 Quadratmetern. Die Hausbesitzer sind damit unabhängig von fossilen Energiepreisen, sagt die Energiegenossenschaft.

Verkaufszahlen Heizung

Neue Heizungen werden in Deutschland 2023 sehr stark nachgefragt. Wie der Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) mitteilt, wuchsen die Verkaufszahlen im Wärmeerzeuger-Markt im ersten Quartal 2023 um insgesamt 38 Prozent auf 306.500 verkaufte Anlagen. Besonders stark ist der Boom bei den Verkäufen von Wärmepumpen, die im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 111 Prozent gestiegen sind. Auch Gasheizungen legten im ersten Quartal 2023 wieder zu, nachdem sie im Vorjahr um 8 Prozent zurückgegangen waren. 

Interview mit Bertram Fleck über den ersten Landkreis, der klimaneutral und damit wohlhabend wurde.

Das Hauptthema ist das Gespräch mit dem Landrat a.D. (CDU) Bertram Fleck des Rhein-Hunsrück-Kreises. Bertram Fleck erzählt, wie der ehemalig strukturschwache Landkreis in den 1990er Jahren aus wirtschaftlichen Gründen mit Energiesparen und Erneuerbaren Energien begonnen hat.

Heute ist der Landkreis nicht nur der erste bilanziell Klimaneutrale Landkreis Deutschlands, er erlebte auch ein Wirtschaftswunder. Derzeit erwirtschaftet der Landkreis 44. Mio. Euro jährlich allein durch die Energiewende und die Gemeinden haben über 100 Mio. Euro Rücklagen.

Und interessiert, wie das funktioniert hat und was es dafür braucht.

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